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Antagonisten

14
Jan

Zwei, die sich wieder verstehen

Jedes Problem hat mindestens 2 Protagonisten oder Egostates, die dann zu Antagonisten werden.

Ein Beispiel:
Eigentlich bin ich ganz anders, ich weiss gar nicht, wie das geschehen konnte. Wenn es so in dir spricht, kannst du sicher sein, dass hier mindestens zwei Anteile (Ego State) involviert sind, die eine Problem-Beziehung leben. Oft sind wir uns dessen nicht bewusst und lassen diese Beziehung weiterlaufen. So redet und handelt es in uns weiter, wie es gerade kommt. Wollen wir etwas verändern, dann gibt es eine Übung hierzu

Wie geht die Übung?

1. Gewahr werden beider Protagonisten

Ich lasse den Klienten erzählen, wie er gehandelt hat. Dann lasse ich den Klienten erzählen, wie er eigentlich hätte handeln wollen. Und schon zeigen sich beide Protagonisten.
Wichtig ist, immer wieder Fragen zu stellen, um noch mehr Informationen zu erhalten. (Wie man die richtigen Fragen stellt, lernst du im Hypnose Grundseminar am IGM)

Ein Bespiel mit dem Protagonisten, der wieder mal die Führung übernommen hat:
Ich habe ihm brüllend meine Meinung gesagt
Bin dann ohne eine Antwort abzuwarten hinausgegangen und habe die Tür zugeknallt.
In mir drinnen höre ich mich sagen: Dem habe ich es aber gegeben!
In mir drinnen spüre ich noch eine kochende Wut:
Ich kann mich gar nicht beruhigen.

Was der andere dazu sagt:

Ich brülle nie und laufe auch nie davon und Tür knallen kenne ich nicht von mir.
Ich sage immer ruhig und gelassen meine Meinung.
Ich warte ab, so dass das Gegenüber Zeit hat, meine Meinung zu hören und Stellung zu nehmen oder zu antworten. Gemeinsam suche ich nach einer konstruktiven Lösung.

2.Was lerne ich daraus?

Ich werde mir gewahr, dass es zwei Anteile in mir gibt. Hilfreich ist, wenn man beide kurz skizziert, ihnen einen Namen gibt, ein Symbol findet oder einen zentralen Satz schreibt.

3. Suche nach Ausnahmen

Reise in die Vergangenheit und suche nach einer Situation, wo ich so gehandelt habe wie ich es mir wünsche. Das kann auch in einem ganz anderen Zusammenhang sein, als in der jetzigen Situation.

Ich verbalisiere, wie ich die Ausnahmen geschafft habe.
Ich spüre mit allen Sinnesorganen, wie ich es geschafft habe.
Ich spüre den Protagonisten in mir in Haltung, Atmung, Gefühl, Denken usw.
Wer hat dein Verhalten auch noch positiv bemerkt?

4. Imagination der Ausnahme

Ich imaginiere diese Ausnahme im Aussen und im Innen.

5. Konstruktives Gespräch der beiden Protagonisten

Ich lade nun den anderen Protagonisten in der Imagination ein, mir gegenüber zu sitzen und höre ihm zu, was er zu sagen. Wir beginnen miteinander einen konstruktiven Dialog in Wertschätzung, Respekt und Achtsamkeit, bis wir zu einer stimmigen Lösung kommen, wie wir ab sofort handeln möchten.

 

Das Ziel dieser Übung ist, beide Protagonisten kennen zu lernen, um dann mit Entscheidungskraft den gewünschten Protagonist mit der gewünschten Aktion einzusetzen.

 

Viel Freude bei der Durchführung der Übung

Barbara Prinzing

 

Quelle: Lösungsorientierte Supervisions-Tool von Heidi Neumann-Wirsig

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