ein Märchen, das auch so gesehen werden kann: Narzissmus, Spiegel und Selbstwert
Die narzisstische Figur: Die böse Königin, Schneewittchens Stiefmutter
Sie fragt täglich den Spiegel:
„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“
Ihr Selbstwert hängt allein an äußerer Bewunderung.
Sobald sie nicht mehr die Schönste ist, wird sie bedrohlich.
Wie wir im Märchen hören, ist ihre Beziehung zu Schneewittchen nicht von Fürsorge geprägt, sondern von Neid, Konkurrenz und Ausschluss.
Sie kann Schneewittchen nicht als eigenständiges Wesen sehen – nur als Spiegel, der ihr die eigene Vergänglichkeit und Unsicherheit zeigt.
So wird Schneewittchen als Projektionsfläche gesehen.
Schneewittchen selbst ist anfangs rein, kindlich, schön – aber passiv. Sie steht für das wahre Selbst, das verdrängt wird, weil es nicht ins narzisstische Ideal der Königin passt.
Der Apfel, der sie in den Todesschlaf versetzt, ist Symbol für die Verführung durch äußeren Glanz – und die Gefahr, dabei das Leben (die eigene Lebendigkeit) zu verlieren.
Erst durch den „Kuss“ – symbolisch: eine Berührung echter Verbindung – erwacht sie wieder zum Leben.
Zeigt diese Märchen nicht in archetypischer Weise zeigt, wie Narzissmus Beziehungen zerstört kann?
Die Königin liebt nicht – sie braucht Bewunderung.
Sie kann das „Andere“ (Schneewittchen) nur bekämpfen, nicht anerkennen.
Märchen zeigen so viel – und das Schöne ist. Man kann es auch ganz anders lesen
Schon bald beginnt wieder unsere Abendseminar: „Mit Märchen heilen“
Ich freue mich auf euch
Herzlichen Gruss
Barbara
Schneewittschen