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Trauma verstehen: Der Schlüssel zu wirksamer Hypnose

Trauma verstehen: Der Schlüssel zu wirksamer Hypnose

Trauma ist ein Thema, das in der Arbeit mit Klient*innen immer wieder auftaucht – meistens auch dann, wenn es nicht direkt angesprochen wird. Es steuert nicht nur das Verhalten und die Emotionen der Menschen, sondern auch, wie sie auf Hypnose ansprechen resp. was während einer Sitzung passieren kann.
Aber was genau ist Trauma? Und warum spielt der Körper dabei eine so zentrale Rolle?

Was ist Trauma?
Trauma entsteht, wenn ein Mensch auf überwältigende Ereignisse oder anhaltenden Stress nicht adäquat reagieren kann. Hierbei unterscheiden wir:
• Trauma Typ 1 – einmalige Ereignisse, wie Unfälle oder Naturkatastrophen.
• Trauma Typ 2 – wiederholte, komplexe Erlebnisse, wie Vernachlässigung oder Gewalt.
Trauma „sitzt“ nicht nur im Kopf, sondern hinterlässt tiefe Spuren im Nervensystem und im Körper. Es kann vielerlei Auswirkungen haben, die selbst Jahre später wie aus dem Nichts auftauchen können und das Wohlbefinden und die Regulationsfähigkeit der Klient*innen beeinflussen.
Experten wie Bessel van der Kolk und Pete Walker haben erforscht, dass die meisten aktuellen Leiden – von Angststörungen bis zu chronischen Schmerzen – auf unverarbeitete Kindheitstraumata zurückzuführen sind. Studien, wie die Adverse Childhood Experiences (ACE) Study, zeigen, dass rund 60 % der Menschen an einem Bindungstrauma leiden. Im deutschsprachigen Raum bestätigen ähnliche Untersuchungen diese Zahlen. (https://aceresponse.org/who_we_are/ACE-Study_43_pg.htm ) (https://www.spektrum.de/news/bindungsangst-das-naehe-distanz-problem/1824823 )

Dr. Gabor Maté, ein renommierter Experte für Trauma und Sucht, betont häufig, dass Trauma nicht nur das schlimme Ereignis selbst ist, sondern vor allem die innere Reaktion darauf. Er formuliert es so: „Trauma ist nicht das, was dir passiert, sondern das, was in dir als Ergebnis dessen passiert, was dir passiert ist.“
Maté erklärt weiter, dass das Wort „Trauma“ aus dem Griechischen stammt und „Wunde“ bedeutet. Er vergleicht psychische Traumata mit körperlichen Wunden, die Narben hinterlassen. Diese Narben können Bereiche schaffen, die weniger empfindlich und weniger flexibel sind, was die Fähigkeit einer Person beeinträchtigt, auf die Welt zu reagieren. Er sagt: „Trauma ist die Narbenbildung, die dich starrer und weniger flexibel macht und die dich dazu bringt, dass du weniger fühlst und dich eher in einer Verteidigungsposition befindest.“ Er beschreibt Trauma als eine innere Verletzung, die zu einer Trennung vom eigenen Selbst führt. In seinen Worten: „Die Essenz des Traumas ist die Trennung von sich selbst.“

Warum ist dieses Wissen wichtig für dich als Hypnosetherapeut*in?
Trauma zu erkennen und zu verstehen, ist der erste Schritt, um Klient*innen sicher und nachhaltig begleiten zu können. Dein Verständnis für die körperlichen und emotionalen Reaktionen von Trauma hilft dir, besser einzuschätzen, wie tief du in einer Hypnosesitzung gehen kannst, wie du die Klient*innen stabilisieren und aufbauen kannst, anstelle sie zu retraumatisieren. Du lernst, den sicheren Raum zu halten, der für traumatisierte Klient*innen essenziell ist.
Mit diesem Wissen kannst du:
• Symptome von Trauma in deinen Sitzungen besser erkennen und adäquat darauf reagieren.
• Hypnosetechniken gezielt einsetzen, um die Selbstregulation deiner Klient*innen zu stärken.
• Vertrauen und Stabilität aufbauen, bevor tiefere Themen bearbeitet werden.

Eine kleine Übung für dich
Wir Menschen sind ständig in Verbindung miteinander – besonders in einer so engen Beziehung wie der zwischen Therapeut*in und Klient*in. In deiner Rolle bist du wie ein Spiegel für deine Klient*innen. Du kannst sie so weit in ihrer Heilung begleiten, wie du selbst in dir und deinem Körper Zuhause bist und Heilung erfahren hast.
Um deinen eigenen Zugang zu deinem Körper zu stärken, werden wir im Kurs «Trauma und Hypnose» viele praktische Übungen durchführen. Eine davon kannst du gleich jetzt ausprobieren:
1. Nimm eine bequeme Sitzposition ein und schliesse die Augen. Atme bewusst ein und aus.
2. Spüre, wie dein Körper den Boden oder den Stuhl berührt. Welche Empfindungen kannst du wahrnehmen?
3. Lass deine Gedanken wie Wolken vorbeiziehen und kehre immer wieder sanft zur Wahrnehmung deines Körpers zurück.
4. Wenn du etwas wahrnimmst – ein körperliches Gefühl oder eine Emotion – lass sie einfach da sein. Atme in sie hinein.
Diese einfache Übung hilft nicht nur dir, sondern kann auch deinen Klient*innen dabei unterstützen, mehr Sicherheit und Verbundenheit im eigenen Körper zu entwickeln.

Einladung zum Kurs: Trauma und Hypnose
Der Kurs „Trauma und Hypnose“ ist speziell für Hypnosetherapeut*innen konzipiert, die ihre Klient*innen auf einer noch tieferen Ebene mit fundiertem Wissen und Können unterstützen wollen. Ein kompakter Kurs, der dir an 6 Abenden die Grundlagen des Themas Trauma praxisnah vermittelt.
Am ersten Abend erarbeiten wir die Grundlagen von Trauma Typ 1 und Typ 2, gehen auf die Bedeutung des Körpers ein und üben erste somatische Techniken.

Melde dich an und vertiefe deine Fähigkeiten, Trauma achtsam und effektiv in deine Arbeit zu integrieren.

Herzlich,
Deine Anaya
Hypnosetherapeutin

www.sayamhypnose.com

 

PS: Möchtest du mehr wissen oder hast Fragen? Schreib mir auf sh@sayamhypnose.com – ich freue mich auf den Austausch mit dir!

 

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