Ziel der Schattenarbeit ist es, wieder Lebensqualität zu erreichen. Dazu sind Symptome ein wertvoller Ansatzpunkt, man sollte sie daher nicht bloss wegtherapieren. Zuerst sollte ihre eigentliche Botschaft verstanden werden. Nur vordergründig scheint es so zu sein, es sei das Symptom, das die Lebensqualität raube. Jedoch ist es ursächlich nicht das Symptom, sondern die dahinterliegende,  eingeschlossene Schattenenergie des Traumas. Dienlich ist das Symptom also, indem es die traumatischen Erlebnisse unter der Oberfläche hält, um so die Bewältigung des Alltags trotz vorhandener Traumen zu ermöglichen. Das Symptom ist also nur ein Werkzeug des Überlebensanteils des Ichs. Das gilt es zu durchschauen und auf Basis dieser Einsicht im Inneren wie im Aussen Klarheit zu schaffen.
Die Schattenarbeit kann zu dieser Klarheit führen. Nur mit einem Erwachsenen-Ich können eine solche Klarheit erreicht und nötige Veränderungsschritte in Gang gebracht werden.
Somit bedeutet der erste Schritt, den wir in der Schattenarbeit unternehmen, uns vom Vorhandensein eines stabilen Erwachsenen-Ichs zu überzeugen, andernfalls Massnahmen zu setzen, ein solches zu erreichen. Wenn ein solch stabiles Erwachsenen-Ich noch nicht existieren sollte, könnte ein Therapeut oder Stellvertreter dessen Funktion für die Dauer des Prozesses übernehmen.
Es sind vor allem vier Hauptkräfte, die in einem stabilen Erwachsenen-Ich wirken, die vier Archetypen (Kommunikator, Krieger, Fürsorgender und Unschuldiger). Sie ermöglichen es, dass ein Prozess in seiner Gesamtheit ablaufen kann. Der Unschuldige lässt sich auf etwas Neues ein,  der Kommunikator beschafft die hierzu notwendigen Informationen, die es braucht, damit das Neue geschehen kann. Danach benötigt man die Kraft des Kriegers, um das Material zu beschaffen, das anschliessend vom Fürsorgenden verarbeitet wird, sodass es bekömmlich ist. Am Schluss muss alles wieder losgelassen werden, damit der Unschuldige sich abermals voller Neugier auf etwas Neues einlassen kann. Wenn nun an einer Stelle eine Blockade, ein Mangel oder ein Überfluss entstehen sollte, kann die Handlung nicht reibungslos oder zur Gänze durchgeführt werden. Blieben diese Defizite permanent bestehen, führte dies dazu, dass schliesslich alle Anteile erkranken würden.
In den traumatischen Erlebnissen sind aber nicht nur die leidvollen Erfahrungen enthalten, sondern auch die lichtvollen, bereichernden Aspekte mitverschüttet. In den Märchen finden wir diese als Gold und Edelsteine vor, Synonyme für Ressourcen, Fähigkeiten und positive Gefühle.
Wenn wir nun mit einem stabilen Erwachsenen-Ich, die traumatischen Erlebnisse erfolgreich bearbeiten, erlösen wir damit gleichzeitig das Gold und die Edelsteine.