Wer kennt es nicht, dieses Gefühl der plötzlichen Beengung, das Herzrasen, die Schweiss-Ausbrüche. Und dann immer wieder diese inneren Bilder, die sich in uns gnadenlos ausbreiten?
Als Urinstinkt ist Angst ein Werkzeug, welches Leben retten kann, sowohl im Menschen- als auch Tierreich. Dann nämlich, wenn sich Gefahren anbahnen. Unser Warnsystem wird aktiviert und zeigt sich durch Unruhe, Enge und Angst. Wir erkennen die Bedrohung, erkennen deren Gehalt und passen unser Handeln an.
Das können Spinnenangst, Höhen-, Flug-, Spritzen- und Beziehungsängste sein. Aber auch soziale Phobien, Zwangsstörungen und posttraumatische Belastungsstörungen zählen dazu.
Es ist noch nicht vollständig geklärt, wie Angststörungen entstehen. Sicher spielen verschiedene Faktoren dabei eine Rolle.
Bei den Angststörungen, die keinen erkennbaren Auslöser haben, haben sich vermutlich mehrere Erlebnisse kumuliert. Das können einschneidende und prägende Lebensereignisse sein, destruktive Verhaltensweisen, Stress und Belastungen und Sorgen, einseitige Ernährung, Bewegungs- und Schlafmangel und auch Erbanlagen.
Bei der Angststörung mit konkretem Auslöser ist meist ein negatives Erlebnis, das nicht verarbeitet worden ist, daran gekoppelt.
Hierzu ein Praxis-Beispiel:
Eine junge Floristin wird von ihrem Chef immer häufiger beleidigend und anzüglich an ihrem Arbeitsplatz behandelt. Er attackiert sie verbal in höchst sexistischer Art und Weise, so dass die Floristin immer grössere Angst hat, zur Arbeit zu erscheinen. Sie hat ein sehr gutes Verhältnis zu ihrem Team und den Kunden, die ihre freundliche Art sehr schätzen. Es steht ein baldiges Mitarbeiter-Gespräch an, welchem die Angestellte mit wachsender Unruhe entgegensieht.
Ihre tiefste Angst ist, diesem inneren und äusseren Druck nicht Stand halten zu können. Wie kann sie gestärkt werden?
Eine klassische Ich-Stärkung mit dem Ressourcogramm und dem Einrichten eines sichern Ortes ist sicher eine der ersten Maßnahmen, die immer eine sichere Basis schaffen.
Danach kann eine systemische Aufstellung mit der Stuhltechnik erfolgen. Hier geht es darum, dass die Klientin einen Perspektivenwechsel durchführen kann. Aus dieser Perspektive lernt sie sich konstruktiv zu äussern. Sie hat so die Möglichkeit Grenzen zu setzen, ohne dabei Gefahr zu laufen, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Eine ähnliche Arbeit kann mit dem Systembrett gemacht werden. (https://www.hypnose-ausbildungen.ch/aufstellungen-und-loesungen-mit-dem-systembrett/).
In jeder Sitzung lernt die Klientin zudem, sich besser zu entspannen. Sie beginnt positiv in ihre Zukunft zu blicken und einer konstruktiven Lösung zu vertrauen. Hierzu gibt es mehrere Metoden aus dem Vollspektrum der Hypnose und dem Autogenen Training. Zur Unterstützung erhält Sie ein individuelles Audio, welches sie zusätzlich zur Sitzung täglich hört. So entstehen neue neuronale Verknüpfungen im Gehirn.
Das Schreckgespenst Chef kann so in eine realistische Form gebracht werden. Die zusätzliche Stärkung mit Energien durch Farben, Krafttier, Engel, Ahnen…kann zusätzlich Halt und Tiefe vermitteln.
Alle diese Aspekte helfen zu stärken, tragen und fokussieren, um in der Situation ein reflektiertes, selbstbestimmtes Verhalten praktizieren zu können.
Schicht um Schicht kann so zum eigentlichen Kern vorgearbeitet werden, der vermutlich in einem prägenden Erlebnis zu finden ist.
Im nächsten Artikel erzählen wir etwas über den Zusammenhang von Psyche und Körper dieser Angstthematik (Psychosomatik).
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