In diesem Blog-Beitrag wird eine sehr wertvolle Frage einer praktizierenden Therapeutin (kursiv) behandelt. Es geht dabei um Symptome während der Schwangerschaft, denen ein Trauma zugrunde liegt und wie man dieses Trauma entsprechend behandeln kann. Mit Hilfe der Situationsbeispiele der Therapeutin versuchen wir, Möglichkeiten aufzuzeigen um Schwangere bei der Bewältigung Ihrer Traumata zu unterstützen.
„Immer öfter kommen Klientinnen in die Praxis, die während der Schwangerschaft Symptome, vor allem Ängste, entwickeln auf dem Hintergrund eines erlebten Traumas (Ertrinkungstrauma, Missbrauch, Fehlgeburten, Totgeburt, etc….). Es sind auch Frauen darunter, die mittels Kinderwunschprogramm schwanger geworden sind und in deren Schwangerschaft immer wieder Symptome wie Blutungen oder vorzeitige Wehen auftauchten und sie daher als „Risikoschwangere“ gelten.
Ist es sinnvoll in dieser Situation eine Regression mittels Timline zu machen? Die Meinungen darüber gehen auseinander. In der Literatur gibt es Hinweise, die davon ausgehen, dass sich für die Bearbeitung von Ängsten eine Regression sogar kontraproduktiv auswirken kann und ein Angstauslöser nicht wesentlich zur Verbesserung der Symptomatik führt, zumal es Mutter und Kind doch auch viel abverlangen kann. Man spricht auch oft vom Risiko einer Retraumatisierung.“
Wir am IGM empfehlen bei Schwangeren, aber auch bei allen anderen Klienten, immer den Weg über die ICH-Stärkung. Eine Ich-Stärkung kann mittels positiven Suggestionen, Ressourcenarbeit, Reframing, inneren Helfern, einem sicheren Wohlfühlort, dem Skript der Wunschgeburt, EMDR oder dem Drücken der Angstpunkte (Moshe Zwang) erfolgen.
„Bei starken Ängsten mit Panikattacken reicht das allerdings nicht. Ich habe eine schwangere Klientin, die grosse Angst vor Spritzen hat. Eine Panikattacke überfiel sie bereits, als sie nur an Blut dachte, und sie kollabierte total, als ihr die Hebamme erklärte, wie ein geplanter Kaiserschnitt für ihre Wunschgeburt verlaufen könnte. Die Klientin hat sich entschieden, eine Hypnosetherapie zu machen. Allerdings ist die Zeit vor der Geburt nun recht knapp.
Wir haben einen Wohlfühlort mit einem sicheren, magischen Schutzkreis, einem inneren Helfer und einer starken Ressource aktiviert. Den Ablauf des Kaiserschnitts sind wir vom Schutzkreis aus Schritt für Schritt aus der Beobachterperspektive und mit Integration all ihrer Ressourcen durchgegangen. Das war für die Klientin knapp vollführbar. Macht es Sinn in so einem Fall, zusätzlich eine Regression durchzuführen?“
Die Meinung des IGM: Wir arbeiten, wenn möglich, nicht mit Regression/Timeline in der Schwangerschaft. Aber es kommt schon darauf an, was für ein Mensch die Klientin ist. Wenn sie sich immer wieder Thriller oder Kriegsfilme anschaut, ist es genauso emotional, als würde sie eine Regression machen. Das verdrängt man oft oder sieht es nicht als so gravierend. Jede Klientin mit diesen inneren Bildern hat sie ja von irgendwo her. Woher die Prägung stammt (selbst erlebt, oder selbst gesehen oder gehört und sich damit identifiziert…), spielt letztlich keine Rolle.
Wir alle sind Profis bezüglich unseren Trauma-Themen, warum also noch einmal in sie eintauchen? Es ist so, als würden wir mittels einer Machtdemonstration den Klienten noch einmal in sein Trauma prügeln…
Auch am IGM nehmen wir den Weg der Stärkung. Wir arbeiten oft an diesem Thema mit dem Imaginären Bildebenen 1,2 und 3 (spiritueller Coach). Auf der Bildebene ist immer etwas Geheimnisvolles da, aber auch ein tiefer Respekt zum Menschen. Die Bilder auf dieser Ebene sind gut verträglich, weil sie das Problem nicht direkt ansprechen, und ressourcenorientiert auf einer tieferen Ebenen Lösungen gefunden werden.
Die Ansätze mit dem Skript der Traumgeburt, dem Reframing sind sehr gut, es fehlt jedoch ein ganz wichtiger Teil:
Die Abkopplung und das Aussteigen aus alten (Trauma-)Erlebnissen, Verträgen, Verpflichtungen und Bindungen. Dazu bietet das IGM im Modul Geburtshypnose eine hochwirksame Abkopplungs-Methode an – wie übrigens auch das Erstellen der nachhaltigen Audios, was wirklich Spass macht, auch wenn man schon sehr erfahren ist.
Nach der Abkopplung fühlt sich die Klientin/der Klient wie gereinigt und kann endlich eine neue Seite zu einem Thema aufschlagen, z.B. eine Geburt, eine OP, eine Beziehung, uvm. Im Nachhinein greifen auch alle Folge-Interventionen wie etwa das katathyme Bilderleben, das Klopfen oder der Moshe Zwang.
Warum ist dies so? Die alten Themen sind geklärt, abgekoppelt, integriert und gut versorgt. Zwar sind sie nicht ungeschehen, jedoch nicht mehr auf dem dominanten Radar des Klienten/der Klientin. So lösen sich übrigens auch hartnäckige Suchtthemen und Zwänge.
Achtung: Immer, wenn wir etwas lösen oder löschen, entsteht eine Leere, diese unbedingt IMMER mit einer positiven Ressource (Licht und Liebe, Engel…) füllen, damit sie sich nicht mit einem Rückfall oder einer Verlagerung neu füllt!
So ermöglicht eine liebevolle, achtsame Therapie-Sequenz das stressfreie Betreten von Neuland.
Das IGM steht immer gerne mit Rat zur Seite. Wir freuen uns über diese kostbare Form des Austausches unter Gleichgesinnten.
Sylvie Gloor & Barbara Prinzing
Bildquelle: Bild von Manuel Alejandro Leon auf Pixabay
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