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Therapeutisches Schreiben

Das therapeutische oder assoziative Schreiben

Wer denkt schon bei einer Therapie ans Schreiben?

Aber gerade das therapeutische oder assoziative Schreiben ist eine wunderbare Methode sich selber kennen zulernen. Selbsterkenntnis ist der erste Schritt, um das Leben mit all seinen Herausforderungen anzunehmen und zu meistern.

Was geschieht mit einem und in einem, wenn man versucht sein eigenes Anliegen zu verschriftlichen?

Durch Schreiben werden innere, meist verborgene Prozesse ans Licht gefördert. Der Schreibende beginnt sich selbst in den ersten Schritten zu erkennen indem er die Innere Welt in die Äussere Welt projiziert. Durch den Abstand zu sich selbst beginnt er sich zu erkennen.
Es findet ein Wechsel vom assoziativen Verborgenen zum dissoziativen Sichtbaren statt.

Schwarz auf weiss sieht der Schreibende, was ihn bewegt, berührt, ängstigt, verletzt, erfreut, erregt, ärgert und täuscht. Es zeigen sich ihm Bilder, die sich in Worte wandeln, unausgesprochene Wahrheiten, die sich zu verdrängen suchen. Sehn-Süchte die aus der Tiefe an die Oberfläche drängen. Es kommt das Gefühl auf, das bin doch nicht ich, fremd und unwirklich in der Seele rufend. Hier zeigen sich Gefühle, Bilder, Worte, Chaos, Struktur und Unglauben.

Der erste Schritt des Erkennens ist vollzogen. Im nächsten Schritt versucht man die gewonnene Erkenntnis zu verstehen. Das Warum steht im Raum. Hier beginnt man nun die einzelnen Themen durch weiteres vertieftes Schreiben zu verstehen.

Schreibend können sich zum Beispiel folgende Bilder aus dem Unbewussten oder aus einem Traum heraus zeigen:

Ich träume einen Traum, da sind vermummte Männer, mit Maschinenpistolen wartend vor meinem Elternhaus. Meine Eltern kommen nach Hause und werden von diesen Männern gnadenlos erschossen, sie leeren die Magazine und die Körper meiner Eltern werden zerfetzt, überall ist Blut und Biomasse… Im Traum erlebe ich ein Gefühl von Befriedigung, endlich bin ich befreit. Ich wache aus diesem Traum auf und bin in Schweiss gebadet, Angst macht sich breit, ist es real und wirklich passiert. Sekunden, Minuten vergehen, bis ich begreife, es ist nur ein Traum.

Ich will diesen Traum verstehen, mich den Gefühlen von Scham, Entsetzen, Befremden über solche Wahrnehmungen stellen. Mich in diese Bilder hineingeben, mich überwinden sie zu betrachten. Was kommt da aus meinen Tiefen, wie komme ich dazu? Allmählich beginnt sich der Schleier zu heben und zeigt mir unter welchen Konflikten gegenüber meinen Eltern ich als Kind gelitten habe. Wie sich eine kindliche Wut in mir aufgebaut hat. Die Stellvertreter (vermummte Gestalten) mich in meiner Fantasie befreit haben von den Menschen die mich in die Unsichtbarkeit verbannt haben und meine Liebe verschmähten. Da ist dieser Hass entstanden, der alles zerstört und niedermäht. Ich verstehe meine Gefühle, meine Wut, meinen Hass. Ich verstehe dieses Kind, das sich trotz aller Anstrengungen um Liebe und Anerkennung nicht bedingungslos erkannt gefühlt hat.

Im Prozess des Verstehens zeigt sich die Akzeptanz, dass diese Gefühle so waren, wie sie sich zeigten. Akzeptanz heisst, es ist willkommen im Bewusstsein, schön dass es sich zeigen darf, damit es sich akzeptierend in mein Bewusstsein einfügen kann.

Somit erfolgt der Integrationsprozess, etwas Schreckliches verstehen zu lernen, sich zu überwinden. Genau, sorgsam und angstfrei hinzusehen, zu spüren, was dahinter steckt, was will es mir heute in meinem Erwachsenen-Mensch-Sein sagen, was lerne ich daraus, wo zeigen sich Bedürfnisse die ich als Kind nicht anders ausdrücken konnte als in Gewalt-Fantasien, um nicht an meiner Verzweiflung zu ersticken.

Es transformiert sich in Verständnis und Mitgefühl, für das Leiden des Kindes. Ich erkenne den Wunsch dahinter, geliebt, angenommen und gewollt zu sein. Diese Umwandlung ermöglicht mir das Kind in mir zu umarmen, ihm zu zeigen wie sehr ich es liebe und wie sehr es von mir gewollt und angenommen ist.

Der Heilungsprozess ist durch das therapeutische Schreiben möglich geworden. Im Wesentlichen gilt es zu erkennen, zu verstehen, zu akzeptieren und zu integrieren.
Am Schluss ergibt ich eine Transformation und die Sinnhaftigkeit des Ganzen beginnt sich zu zeigen

Gerne begleiten wir dich, wenn du Interesse hast, dich mit Hilfe des therapeutischen Schreibens zu ergründen.
Schreibe einfach eine Mail an: info@hypnose-therapie.com

Therese Grossenbacher & Barbara Prinzing

 

 

 

Bild von Stefan Keller auf Pixabay

2 Comments

  1. Awital-Reply
    5. März 2020 at 22:24

    Sehr toll geschrieben, wie immer! Danke fürs Teilen!
    Oh ja, das Schreiben kann sehr heilend wirken. Ich kenne es von der Verarbeitung von traumatischen Geburten.
    Herzlich, Awital

    • 17. März 2020 at 14:36

      Danke liebe Awital
      Ja es ist unglaublich, was beim therapeutischen Schreiben alles geschehen darf. Gerade in der heutigen Corona Zeit ein gutes Medium..
      Herzlichen Gruss Barbara

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