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Hintergrundwissen: Reizdarm

Wie zeigt sich ein Reizdarm?

Symptome des Reizdarmsyndroms sind lang anhaltende oder wiederkehrende Bauchschmerzen, Völlegefühl und Unwohlsein. Der Stuhl zeigt sich in Form von Durchfall oder Verstopfung. Man spricht von Reizdarm, wenn es innerhalb eines Jahres insgesamt mindestens drei Monate lang auftritt. Der Reizdarm ist eine häufige Beschwerde, die bis zu 50 % der Besuche beim Gastroenterologen ausmachen. (Quelle: Wikipedia)

Wie beschreiben die Klienten die Symptome?

Nun, zusammenfassend ergibt sich da ein etwas emotionaleres Bild, das oft einschränkt. Sehr unruhiger Schlaf mit mehrmaligem Aufstehen/Darm entleeren in der Nacht. Krämpfe, die soziale Interaktionen praktisch lahmlegen. Betroffene machen keine Reise oder Ausflüge mehr in Gebiete, in denen sie die Toiletten-Landkarte nicht genau kennen. Der Menü-plan ist im Extremfall massiv eingeschränkt. Das Hungergefühl kann über Wochen oder Monaten abwesend sein. Durch die ganze Situation kann die Lebensfreude stark leiden; die Stimmung ist dann wolkig bis trüb und dies hat wiederum Auswirkungen auf das Umfeld (Partner, Familie, Freunde etc.). Und das schlägt dann sprichwörtlich wiederum auf den Magen.

Dazu muss man aber wohl aber auch ganz klar sagen, dass momentan noch die Mehrheit der Personen, die in die Hypnosepraxis kommen, meist bereits eine kleine Odyssee hinter sich haben. Denn wenn der Reizdarm medikamentös in den Griff gebracht werden kann, ist er für die Mehrheit ein einigermassen erträgliches Übel. Erst wenn Massnahmen oder Kuren nicht wirken oder anschlagen, oder wenn der behandelnde Arzt einen Termin beim Psychologen nahelegt, erst dann beginnen viele, sich mit Stress, Selbstbewusstsein oder Lebenszielen auseinanderzusetzen. Und mitunter gelingt dann der Schritt in die Hypnosepraxis um der Frage, was einem denn da wirklich auf den Magen schlägt, aus einem anderen Blickwinkel auf die Spur zu kommen.
Welche Faktoren schlagen dem Menschen am meisten auf den Magen / Bauch und weshalb gerade dahin?

Wie sieht ein gesunder Verdauungstrakt aus?

Wenn wir uns einen gesunden Verdauungstrakt anschauen, fällt auf, wie fleissig er ist und wie gründlich er arbeitet. Er ist enorm belastbar und murrt kaum, auch wenn wir alles Mögliche zu uns nehmen. Genau diese Qualitäten haben auch meist die Klienten, die mit einem Reizdarm in die Praxis kommen. Aber der Krug geht bekanntlich zum Brunnen bis er bricht. Wenn also der Mensch oder auch sein Darm ständig überfordert werden, können beide mit Krankheit reagieren.

So kann man sagen, dass das zentrale Thema der Klienten mit Reizdarm die Überforderung ist. Der Klient kann sich nicht mehr selber die nötige Ruhe, Sicherheit und Geborgenheit geben. Er weiss nicht mehr, was ihm wirklich gut tut. Er hat seine Mitte, sein Selbstbewusstsein verloren.

Wie kann eine Hypnosetherapie allgemein helfen?

Die Hypnosetherapie schaut sich die Problematik auf allen inneren Bewusstseins-Ebenen an. Der Therapeut weiss um die Verknüpfung von Psyche und Körper. Man spricht also von einer psychosomatischen Krankheit, die sich auf Grund der instinktiven, emotionalen und mentalen Haltung im Körper manifestiert kann. Selbstverständlich werden auch die äusseren Faktoren, wie Ernährung, Bewegung, Schlaf, Beziehung und Arbeit miteinbezogen.

Aus der Elementen Lehre wissen wir, dass das Element Erde die Mitte in der kosmologischen Sequenz symbolisiert. Hier findet sich ein direkter Zugang zur Gesundheit.

Wie kann eine Hypnosetherapie hier ganz konkret helfen?

Um (wieder) in diese Mitte zu kommen, um sich sinnbildlich wieder zu erden, gibt es natürlich verschiedene Wege. Wenn, wie eingangs beschrieben, Betroffene in die Praxis kommen, die einen sehr hohen Leidensdruck oder langjährige Symptome mitbringen, ist im Rahmen der „ersten Hilfe“ sicher die suggestive Hypnose ein Mittel, um wieder Boden unter die Füsse zu kriegen. Z. B. mit einer sogenannten Darmhypnose in Anlehnung an Martin Störr. (Darmhypnose: Den Reizdarm dauerhaft beruhigen. Autor: Martin Storr, Björn Babst/ Als Hörbuch oder Paperpack). Diese selbstangewendete Darmhypnose kann sanft helfen, den Darm dauerhaft zu entspannen.

Die suggestive Hypnose wirkt mittels stärkender Suggestionen auf das Nervensystem und verringert so die extreme Empfindlichkeit des Darms. Dadurch schaffen es Betroffene oft, ihre Beschwerden besser oder ganz in den Griff zu bekommen.Die Suggestiv-Methode hat zudem einen weiteren Vorteil. Weil der Leidensdruck ja anfänglich oft mit einer gewissen Skepsis einher geht, kann man mit ihr beide Aspekte gleichzeitig abholen. Es ist ja erwiesen, dass der Körper dem Geist folgt. Wenn der Geist zur Ruhe kommt, oder anders ausgedrückt, wenn sich die Skepsis legen kann, beruhigt sich auch der Körper.

Wenn es aber darum geht, diese Beruhigung dauerhaft zu installieren, braucht es manchmal etwas mehr. Dann geht es in die Richtung, Ressourcen aufzubauen, um der Entzündung zu begegnen, die den Darm im Griff hat. Dies kann man mitunter durch das imaginäre Bildererleben angehen, bei dem der Klient sich mit Hilfe eines Stellvertreter-Tiers oder eines anderen Symbols die Umstände seiner Situation ins Bewusstsein holt. Selbstverständlich kann man auch das Ressourceogramm verwenden, das uns ja auch schon in früheren Posts begegnet ist (Nägelkauen).

Beispielsitzung mit dem imaginären Bild-Erleben:

Herr H. wird in eine Tiefenentspannung geführt. Durch diese Entspannung kann er alle Symptome auf körperlicher, mentaler und emotionaler Ebene maximal zugelassen und wahrnehmen. Angeleitet durch den Therapeuten setzt er sich darauf in seiner Vorstellung auf eine Bank, umgeben von einer satten grünen Wiese (Symbol der Liebe und Erneuerung), und sucht/findet eine Quelle in seiner unmittelbaren Umgebung (Urvertrauen).

Darauf wird er immer jünger und jünger bis er wieder in seiner ursprünglichen unschuldigen Kindheit ist. Von da aus betrachtet er einen Wald (das Unbewusste) und lässt ein Tier, das für ihn die Erdkraft symbolisiert, aus ihm heraustreten. Alternativ kann er auch ein anderes Symbol heraustreten lassen, das ihm beim seinem Problem – hier der Reizdarm – Hilfe leisten kann. Wenn sich das Tier (oder Symbol) zeigt, nimmt er Kontakt zu ihm auf, so dass es zu ihm kommt. Hier wird das Tier liebkost, gepflegt, gefüttert, bis ein vollständiges gegenseitiges Vertrauen aufgebaut ist.

Nun bittet Herr H. das Tier ein Ausschnitt des Tages zu zeigen, wo es vollkommen in seiner Mitte ist und er auch sieht, wie ihm das gelingt. Er schaut also genau hin, was das Tier ihm zeigt und wird dann in einem weiteren Schritt selber zu diesem Tier, so das er das Gezeigte auf allen Ebenen spüren kann. Nach der Sitzung beginnt Herr H. diese gesehenen und erspürten Qualitäten in den Alltag einzubauen, bis er seine Mitte wieder ganz gefunden hat.

Manchmal muss die Übung mit mehreren Tiere oder Symbolen wiederholen werden, bis man seine Mitte wieder ganz gefunden hat.

 

Urs Malke & Barbara Prinzing

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